Fahrt nach Sorgues/Bahnhof zum Denkmal für den 1944 hier für mehrere Tage haltenden "Geisterzug", über den Gerhard Bökel ein bemerkenswertes Buch geschieben hat.
Gerhard Bökel, ehemals hessischer Innenminister und Landrat des Lahn-Dill-Kreises, lebt heute in der Nähe von Sorgues und in Frankfurt. Sein Buch "Der Geisterzug, die Nazis und die Résistance" umfasst Zeugenberichte und historische Dokumente während der deutschen Besatzungszeit und Kollaboration in Südfrankreich, beschäftigt sich mit einem dunklen Teil deutscher Geschichte. Rund 700 Gefangene eines Internierungslagers sowie Widerstandskämpfer wurden in Toulouse/Südfrankreich in einen Zug verfrachtet und via Sorgues in Konzentrationslager nach Dachau, Mauthausen und Ravensbrück gebracht. Dass Sorgues eine deutsche Vergangenheit hat, wurde in Wettenberg erst 1997 in Erfahrung gebracht. Da war die Partnerschaft zwischen beiden Kommunen schon 25 Jahre alt. Der Vorsitzende der Deutsch-Französischen Gesellschaft Wettenberg, Norbert Schmidt, war seinerzeit während eines Besuches auf das Buch "Train Fantôme – Toulouse, Bordeaux, Sorgues, Dachau" der "Etudes Sorguaises" gestoßen